Maibaumaufstellen in Eugendorf: 1. Mai, ab 10.00 Uhr
24.04.2023
Allgemein, Kultur & Brauchtum, News aus Eugendorf
24.04.2023
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Holt das Dirndl heraus, legt schon mal die Stutzen zur Lederhose bereit – denn Anfang Mai steht schon das erste traditionsreiche Highlight während der Trachtensaison an: das Maibaumaufstellen. Woher der Brauch kommt, wann und wo das Maibaumaufstellen in Eugendorf stattfindet und was es mit dem Maibaumstehlen auf sich hat, erklären wir euch hier im Eugendorf Magazin.
So schön Langlaufen, Schlittenfahren, Skifahren, Schneeschuhwanderungen & Co. auch sind – wenn die Tage langsam wieder länger werden, ist die Lust auf die aufblühende Flora und wärmere Temperaturen schon groß. Es ist an der Zeit, den Frühling willkommen zu heißen! In zahlreichen Gemeinden im SalzburgerLand wird das traditionell mit dem Maibaumaufstellen am 1. Mai oder am darauffolgenden Wochenende gemacht, und wer schon einmal bei diesem Festtag dabei war, kann schon beim Lesen des Wortes die mitreißenden Klänge der Trachtenmusikkapelle hören und das Grillhendl riechen. Dass das Maibaumaufstellen bei vielen Eugendorferinnen und Eugendorfern ein Fixpunkt im jährlichen Veranstaltungskalender ist, kommt wahrlich nicht von ungefähr. Aber eines nach dem anderen! Denn zunächst gehen wir einmal der Tradition selbst und ihrem Ursprung auf den Grund.
Stolz, kräftig und reich geschmückt ragt er in den Himmel, der Maibaum – ein Symbol für Wachstum nach dem kalten Winter, für Stärke und für die Lebenskraft der Natur. Es wird angenommen, dass die Tradition des Maibaumaufstellens ihren Ursprung in den heidnischen Frühlingsfesten hat, bei denen das Erwachen der Natur gefeiert wurde. Möglich ist auch, dass der Brauch bis ins Mittelalter, genauer gesagt ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Damals haben die unterschiedlichen Zünfte der Handwerker damit begonnen, eigene mit Wappen und Symbolen der Zunft verzierte Bäume aufzustellen, um ihre Zugehörigkeit zu zeigen. Wegen fehlender schriftlicher Aufzeichnungen wurde das Rätsel um die Entstehung des Maibaums bis heute nicht gänzlich geklärt – aber eines steht fest: Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Maibaumaufstellen zu einem Fest der Gemeinde, der Vereine, der heimatlichen Verbundenheit, der Freude und der Gemeinschaft entwickelt. Und genau das ist es auch heute noch.
Das Maibaumaufstellen will gut geplant sein – denn es gehört Einiges dazu, bis der gut sichtbare Maibaum so steht, wie er soll. Das beginnt bei der richtigen Auswahl des Baumes, reicht über das Schmücken des Baumes mit Kränzen, Bändern und Wappen sowie der Planung des Maibaumaufstellens und geht hin bis zum Aufstellen selbst. Das wird nämlich mit reiner Muskelkraft und Stützen gemacht und erfordert Fingerspitzengefühl, um weder dem Maibaum noch der Umgebung zu schaden – und es braucht seine Zeit. Gut, dass die Besucher und Helfer des Maibaumaufstellens währenddessen musikalisch und kulinarisch bestens versorgt sind. Ist der Baum dann aufgestellt, gesichert und in seiner ganzen Pracht zu bewundern, wird das zurecht mit großem Jubel und Applaus gefeiert.
Das Maibaumaufstellen in Eugendorf findet dieses Jahr am 1. Mai 2023 ab 10:00 Uhr in der Hammermühlstraße Eugendorf in der Nähe des Sportzentrums statt. Organisiert wird es traditionell von der Landjugend Eugendorf, die immer viele Stunden und noch mehr Freude in die Planung des Festtages stecken, um das Fest für alle Besucherinnen und Besucher zu einem wunderbaren Erlebnis zu machen. Da gehören neben dem reichlich geschmückten Maibaum auch die musikalische Unterhaltung, die frischen Grillhendl und ein Kinderprogramm dazu. Sollte das Aufstellen am 1. Mai 2023 aufgrund schlechter Wetterverhältnisse nicht möglich sein, wurde als Ersatztermin für den 7. Mai 2023 festgelegt.
Ja, ein Maibaum kann tatsächlich gestohlen werden. ABER: Auch gestohlen werden darf der Baum nur nach gewissen Regeln, und die sind unbedingt einzuhalten – sowohl aus Brauchtums- als auch Anstands-Gründen! Beim Maibaumstehlen versucht eine Landjugend der anderen im SalzburgerLand bzw. meist sogar im gleichen Bezirk den Baum in der Nacht auf den 1. und auf den 2. Mai zu stehlen, um ihn anschließend – z.B. mit einem Bierfass – ausgelöst zu bekommen. Freilich bleibt der Baum deshalb von der eigenen Landjugend Tag und Nacht bewacht, was den Diebstahl umso schwieriger macht. Die Regeln besagen: Nur in diesen beiden Mainächten darf gestohlen werden, der Maibaum und sein Schmuck darf auf keinen Fall beschädigt oder gar zerstört werden (bei einer Beschädigung muss „Ersatz“ geleistet werden, ist der Baum zerstört, wäre das sogar strafbar).
Wir wünschen allen Landjugenden, Vereinen, Gemeinden und Besuchern ein schönes und lustiges Maibaumaufstellen!