Froschgoscherl, Janker & Dirndlschürzl
27.12.2024
Allgemein, Kultur & Brauchtum, Printmagazin "Anders g'schaut"
27.12.2024
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Stoffbahnen, Seidenrollen und Leinen sind zuerst zu sehen, wenn man die Tür zum kleinen Schneiderreich von Monika Trickl öffnet. Die passionierte Schneiderin hat sich ihre Arbeit 2019 nach Hause geholt und zaubert seither selbstständig ihren Kundinnen Meisterstücke an den Leib.
Von der Stoffauswahl bis zur letzten Anprobe können Kundinnen von Monika Trickl auf ihre Unterstützung und fachliches Know-how zählen. »Für ein ‚klassisches Dirndl‘ ohne Schnickschnack rechne ich mit einem Zeitaufwand von circa zehn Stunden«, weiß die Schneiderin. »Dann kommt noch das ‚Zubehör‘ hinzu«, lacht sie. »Soll der Stoff handbedruckt sein, sind Stickereien erwünscht, darf es eine passende Tasche dazu sein? Das kommt zeitlich dann noch on top.« Was aber immer inklusive ist, ist die spürbare Liebe zur Handwerkskunst und die Sorgfalt in der Fertigung, die sich in jeder Naht wiederfindet. Wie man das jedes Mal schafft, fragen wir Monika Trickl. Ihre Antwort: »Man muss hinschauen, was die Kundin will, was ihr steht und dann mache ich einfach das, was ich am besten kann – ein Dirndl nach Maß und mehr.«
Ursprünglich von einer Landwirtschaft in Henndorf stammend, einem Nachbarort Eugendorfs, ist Monika Trickl von Geburt an mit der Tracht verbunden. Ihr erstes Dirndl war rot mit weißen Ärmeln. Apropos erstes Dirndl: »Viele kommen auch mit dem Dirndl ihrer Oma zu mir. Das hat halt einfach einen ideellen Wert. Da ein neues Oberteil, hier eine neue Schürze oder die Maße anpassen – Upcycling sozusagen – und das Dirndl passt wie angegossen«, schmunzelt Trickl.
Nach Lehre, Gesellenprüfung, einigen Stationen in einem Groß- und einem Konfektionsbetrieb sowie Mutterschutz geht Monika seit nunmehr sechs Jahren mit der Dirndl-Schneiderei ihren eigenen Weg und möchte das gegen nichts anderes mehr tauschen. »Kindern wünscht man meist, dass sie das Hobby zum Beruf machen können. Ich sehe es als Geschenk, dass ich mir das selbst auch erfüllen konnte«, sagt Trickl dankbar.
Natürlich gibt es auch bei Dirndlkleidern Modetrends – einfärbig, Pastelltöne oder kräftige Farben … auf eines legt Monika Trickl immer Wert: Ihre Kundinnen müssen sich wohlfühlen und das geht am besten mit Naturmaterialien. »Baumwolle, Seide, Loden und Leinen verwende ich am liebsten. Das fühlt sich am Körper einfach am angenehmsten an«, weiß sie. »Wichtig ist mir auch, keine Stoffkombinationen oder Schnittmuster doppelt zu verwenden, sodass jedes Kleidungsstück ein echtes Unikat ist und bleibt!«
Was ursprünglich als Alltagsgewand der Mägde galt, ist heute Kleidung für jeden Anlass. »Früher nannte man die Arbeitskleidung ‚Leibikittl‘. Sie war lose geschnitten, nicht figurbetont, meist aus Baumwolle und sie wurde viele Jahre getragen. Heute sieht man das Dirndl sowohl im Bierzelt als auch bei den Salzburger Festspielen«, sagt Trickl anerkennend und wir sehen in ihren Augen und merken bei jedem Wort: Dirndl ist einfach ihre Leidenschaft.
Das Geheimnis der Schleife
Achtet darauf, wo die Schleife der Schürze gebunden ist!
Wir verraten euch hier, was sie über euren Beziehungsstatus aussagt:
• Vorne rechts gebunden: in einer Beziehung
• Vorne links gebunden: Single
Autor: Iris Walcher